Renault ZOE Edition Bose – Meine Erfahrungen

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Renault ZOE “Bose” mit 41 kWh Akku

Über den Renault ZOE mit größerem 41 kWh Akku wurde bereits einiges in anderen Medien berichtet. Ich möchte auf einige Details nach meiner 24 Stunden Probefahrt eingehen, die mir persönlich aufgefallen sind. Ich habe meine Erfahrungen über Landstraßen, Autobahn, Innenstadtverkehr und Parken gesammelt. Gefahren wurde mit einem gepflegten Vorführfahrzeug in der Ausstattung “Bose” mit 29.000 km auf dem Tachometer.

Was am E-Auto fasziniert

Die Fahreigenschaften sind tadellos. Wer einmal ein reines Elektrofahrzeug gefahren hat, der möchte keinen Verbrenner mehr! Man rollt lautlos dahin und benötigt nicht wie manche Verbrenner einen Klappenauspuff mit einem einstellbaren „Flüster-Modus” (Ford Mustang GT) oder Soundgenerator (VW Up GTi). Lediglich die Reifen- und Windgeräusche sind zu hören. Über das Pro- und Kontra E-Autos gibt es einen Bericht und Video.

Renault ZOE Ausführung Bose
Renault ZOE Ausführung Bose

Morgens war es herbstlich kalt und durch die Zeitschaltung war der Wagen im Innenraum bereits durch die Standheizung auf die eingestellten 22 Grad vorgewärmt. Geöffnet und Gefahren wird mit einer Keycard. Zum Öffnen der Tür muss der Fahrer zusätzlich einen Knopf an der Türklinke (siehe Foto) drücken, das wurde von der Versicherungswirtschaft vorgeschrieben. Wenn man die ZOE verlässt, die Türen schließt und sich ca. zwei Meter entfernt ist, werden die Türen automatisch verschlossen.

Die ZOE erzeugt unterhalb von 30 km/h künstlichen Lärm. Nach einigem Nachdenken ist das u.a. proaktiv zur Vermeidung von Strafzetteln in den immer mehr eingerichteten 30 km/h Zonen in den Städten. Ich schaue gar nicht auf den Tacho, konzentriere mich auf den Verkehr und höre auf das Geräusch. Mit dem Geräusch bin ich sicher, dass ich diese Höchstgeschwindigkeit nicht überschreite. Auch kann man elektronisch ein Tempolimit für das E-Auto programmieren. Wenn es der Verkehr erfordert, ist die Beschleunigung vom Stand zur gewünschten Geschwindigkeit extrem gut. Klar, ein Elektroauto benötigt kein manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe oder automatisches 9-Gang-Doppelkupplungsgetriebe um immer im optimalen Drehzahlbereich zu fahren. Ein moderner Elektromotor hat vom Start weg sein volles und hohes Drehmoment im Gegensatz zu Verbrennern mit Mini-Hubraum und aufwendiger spezieller Verbrenner-Technik und notwendiger Abgasreinigung.

Digitale Anzeigen und Bedienung

Die digitalen Anzeigen hinter dem Lenkrad und in der Mitte des Fahrzeugs (siehe Fotos) sind recht übersichtlich und gut abzulesen. Das Display in der Fahrzeugmitte wird mittels Touch zeitgemäß bedient. Das Display vor dem Lenkrad leider noch per Lenkstockhebel. Das ist nach meiner Ansicht ein Bruch in der Bedienerführung, der eigentlich nicht sein muss.

Auch die Bedienung der Funktionen, ohne Studium des Handbuches, ist einfach und übersichtlich. Bedauerlich ist, dass man vor Fahrbeginn nicht alle Verbrauchsdaten löschen kann, um seine eigenen Verbrauche analog der Fahrweise vollständig nachzuvollziehen. Nach den abgelesenen Verbrauchswerten kam ich auf 16 kWh. Offensichtlich ist das ein ermittelter Mittelwert über die ganze bisher zurück gelegte Distanz der ZOE. Der Verbrauch stieg auf der Autobahn über 100 km/h merklich über 20 kWh an, da dann natürlich der Widerstand gegen die Luft stark zugenommen hat. Das Fahrlicht in der Nacht ist durchschnittlich, also nicht wie Xenon oder moderne LEDs. Die Begrenzungen der Haube vorne sind nicht zu sehen, da die Windschutzscheibe und Haube über der Elektrik in etwa die gleiche Neigung haben. Nach hinten wird im mittleren Touchdisplay beim Rückwärtsfahren eine Kamerabild angezeigt. Wer bisher nur mit Piepern in den Stoßfängern rückwärts gefahren ist, muss sich an die Kameraperspektive und den angezeigten Lenkeinschlag erst gewöhnen.

Kofferraum

Im gut zugänglichen Kofferraum, hinter der weit öffnenden Heckklappe, findet sich eine Mulde (siehe Foto) mit Ladekabeln mit unterschiedlichen Ladesteckern. Ein Teil der Mulde beinhaltet ein großes Blechgehäuse mit der Elektronik für das Bose Soundsystem.

Renault ZOE Technik
Renault ZOE Technik © Fotoquelle und Bildrechte: Renault

Technik

An der Hinterachse wurden Trommelbremsen verbaut. Ob das heute noch sinnvoll ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Übrigens hat der Renault ZOE in der gefahrenen Version eine mechanische Handbremse. Eine Zeit verbaute Renault auch elektrische Handbremsen, die per Servomotor wirkten sobald man den Stopp-Knopf drückte. Welche Art der Betätigung der Handbremse für sinnvoll hält, muss man selbst entscheiden.

Bei Fahren kann man zwischen zwei Fahrmodi wählen. Dem Normal- und dem Eco-Modus. Beim Eco-Modus wird die mögliche Beschleunigung verringert und beim Strompedal loslassen, wird gefühlsmäßig mehr rekuperiert als im Normal-Modus. Im Gegensatz zur Fahrt im Prototyp des Sion empfand ich die Rekuperation als wesentlich schwächer. Warum auf der Mittelkonsole ein großer mechanischer Knochen für P, R und D installiert wurde, ist mir nicht bekannt. Die Funktionen kann man auch per Soft-Buttons wie im FIAT 500e steuern.

Einstieg, Sitzposition und Sicht

Das Einsteigen ist für eine Person mit 1,86 m und langem Oberkörper nicht gerade bequem, denn der Fahrersitz, ohne Höhenverstellung, ist extrem hoch und damit das Maß zwischen Sitzoberkante und Türausschnitt oben recht gering. Durch diese hohe Sitzposition kommt man kaum an den Türgriff (siehe Foto), der recht weit links zum Türschloss nach einer riesigen Schalterleiste liegt. Die Sitze bieten den Standard eines Autositzes der 70er Jahre, bieten keinerlei Seitenhalt und sind bespannt mit Kunstleder (veganes Leder) und rutschig. Bei jeder Ampel musste ich den Kopf absenken, um aus der Frontscheibe oder Seitenscheibe heraus zu schauen. Oberhalb meines Kopfes war noch genügend Platz bis zum Formteil des Himmels. Das 2018-Modell des Renault ZOE soll eine Sitzhöhenverstellung und hoffentlich zeitgemäße Sitze bekommen. Diese eigenartigen hohen Sitzpositionen, auch bei Vorhandensein von Sitzhöhenverstellungen, habe ich in vielen anderen Fahrzeugen beobachtet.

Der Fußraum hinter dem Fahrersitz ist recht gering. Man darf nicht vergessen, dass es sich um einen aktuellen Kleinwagen mit 5 Türen handelt, der von der Länge und Breite, gegenüber den SUV mit den großzügigen Außenmaßen, recht kompakt ist und daher in eine ehemalige deutsche Normgarage hinein passt.

Fazit meiner Fahrten

Wozu möchte man den Renault ZOE einsetzen? Das E-Auto ist für den Nahverkehr und jetzt auch größere Strecken mit dem 41 kWh-Akku durch die reale Reichweite von knapp 300 km recht gut geeignet. Reichweitenangst, auch bei größeren Strecken, gibt es daher nicht mehr. Ausgefallene gestalterische Besonderheiten gegenüber den bekannten Karosserien mit Verbrenner findet man nicht. Ob es Absicht von Renault ist oder gestalterische Mutlosigkeit kann ich nicht beurteilen. Der Renault ZOE erinnerte mich ein wenig an meinen früheren Renault Scenic von 2004, aber eben heute mit elektrischem Antrieb.

Der Renault ZOE ist 2017 eine Mischung aus aktueller konventioneller Design- und Karosserietechnik mit elektrischem Antrieb. Wir sollten Renault dankbar sein, dass das Unternehmen so früh in die Elektromobilität eingestiegen ist und rundherum auch im Jahr 2017 ein brauchbares und ausgereiftes Elektrofahrzeug dem Kunden zum Kaufen zur Verfügung stellt.

Ankündigungen diverser Autohersteller und viel heiße Luft können wir genügend in den Medien konsumieren!

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