Problem E-Auto über 230 V Steckdose laden
Unsere 230V Steckdosen (SchuKo: 10A 230 V 1P+N+Erde bis 2,3 kW) sind nicht für eine lange Dauerbelastung mit hohem Stromentnahme ausgelegt. Gefahren sind Überhitzen der zu dünnen Leitungen, Spannungsverlust durch zu lange Leitungen oder sogar Kabelbrand bei dauerhaft hohem Ladestrom.
Was ist eine Wallbox?
Eine Wallbox (englisch: wall box), auch als Ladebox, Wandladestation, Wall Connector, bezeichnet, ist eine an der Wand befestigte Anschlussmöglichkeit zum Laden eines Elektroautos (EV und PHEV). Wallboxen sind in der technischen Funktionalität einfacher als öffentliche Ladestationen aufgebaut und nur für den Einsatz in Innenräumen oder dem geschützten Außenbereich, zum Beispiel Carport, geeignet.
Welchen Nutzen hat eine private Wallbox?
Mit einer Wallbox lädt der Akku, je nach Anschlussleistung und Lader im E-Auto schnell, unkompliziert und effektiv. Die Ladezeit wird gegenüber dem Anschluss an 230 Volt Wechselstrom (einphasig) stark verkürzt, die Ladeverluste sinken und damit auch die vom Stromlieferanten zu bezahlenden Energiekosten.
Verbindung von der Wallbox zur Steckdose am Auto
Die Wallbox stellt eine Verbindung vom Wechselstrom-Stromnetz zum Fahrzeug zur Verfügung. Sinnvoll ist es, dass das Ladekabel an der Wallbox befestigt und nicht nur ein Steckkontakt für das Ladekabel vorhanden ist. Bei der Wahl des Ladekabels an der Wallbox ist auf die Länge zu beachten, da Fahrzeuge, die eine Typ 2 Steckdose an der Front des Fahrzeugs, am vorderen Kotflügel oder am Heck der Fahrerseite besitzen. Ein weiches Ladekabel sollte es wegen der Geschmeidigkeit sein.
Was kann eine Wallbox?
Die Wallbox stellt nicht nur die Steckverbindung zwischen dem Wechselstrom-Stromnetz und Fahrzeug her, sondern auch zusätzliche Funktionen wie die Kommunikation zur benötigten Stromstärke zum Laden des Akkus, die ansonsten bei mobilen Ladekabeln durch eine In-Kabel-Kontrollbox (ICCB) bereitgestellt wird.
Welche Wallbox kann ich installieren?
Welche Leistung steht mir am Hausanschlusskasten bzw. am Zählerkasten / Unterverteilung von meinem Netzbetreiber zur Verfügung? Die meisten Hausanschlüsse liefern eine maximale Leistung zwischen 22 kW (Sicherungsautomat 32A) und 43 kW (Sicherungsautomat 63A).
Wenn der Hausanschluss lediglich über 22 kW verfügt, wird man ein Elektrofahrzeug mit dieser Leistung nur laden können, wenn während der Ladezeit kein weiterer Verbraucher im ganzen Haushalt aktiv ist, zum Beispiel ein Durchlauferhitzer. Bei diesen beispielhaften Voraussetzunge sollte man mit einer Ladeleistung von maximal 11 kW kalkulieren. Ein Hausanschluss mit 34 kW wäre natürlich ideal! Fachliche Fragen kann ein Elektriker oder der Netzbetreiber beantworten.
Es werden Wallboxen mit 3,7 kW (einphasig) bis 22 kW (dreiphasig) angeboten. Bei höherwertigen Wahlboxen kann durch Einstellung und der Leistung entsprechendem Kabel von der Wallbox bis zum Zählerkasten die nutzbaren Ladeleistung gewählt werden.
Private und gewerbliche Nutzung von Wallboxen
Je nach Land und Stromanbieter können die Installationsvorschriften und die Abrechnung sich unterscheiden. Das gilt auch für die Vorgaben für die zu verbauende Schutzeinrichtungen für Fehlerstrom.
Ladeleistung einer Wallbox
Die Ladeleistung entspricht etwa der Leistung, die dem Akku im Fahrzeug pro Stunde zugeführt werden kann. Je mehr Leistung zur Verfügung steht, desto schneller der Akku geladen werden.
Limitierung der Ladeleistung durch Lader im E-Auto
Was nützt die Wallbox mit 22 kW, wenn die Ladefähigkeit durch den im E-Auto eingebauten Lader begrenzt ist. Manche E-Autos können nur mit 3,7 kW laden! Der Hyundai IONIQ Electric hat nur eine maximale Ladeleistung von 6,6 kW.
Anmerkung: In den Ländern, zum Beispiel Japan und Nordamerika gibt es nur Strom aus einer Phase. Andere Länder können Strom gleichzeitig aus 3 Pahsen beziehen, zum Beispiel Deutschland. Die Hersteller haben eben als Ladegerät den kleinsten gemeinsamen Nenner gewählt.
Integrierter Stromzähler in Wallbox
Es werde auch Wallboxen mit integriertem digitalem Stromzähler angeboten, zum Beispiel den momentanen Verbrauch oder Gesamtverbrauch.
Preise der Wallboxen
Unterschiede im Preis einer Wallbox ergeben sich, ob die notwendige Erkennung eines Gleichstromfehlers (DC-Schutz) und Fi-Schutzschalter (FI Typ A-EV) bereits in der Wallbox vorhanden sind oder im Verteilerkasten zusätzlich installiert werden müssen. Ein integrierter Zugriffsschutz ist bei der Installation im Carport sinnvoll.
Ein Stromzähler in der Wallbox hat natürlich auch seinen Preis im Gegensatz zum Optionalen, der in die Unterverteilung integriert wird.
Installation einer Wallbox
Um Geld bei der Installation zu sparen, kann man die Wallbox in der Garage und das Verlegen der passenden Kabel, zum Beispiel 22 kW – Querschnitt 5×6 mm2 im Leerrohr, selbst vornehmen. Je größer der Querschnitt der Zuleitung ausgelegt ist, desto geringer sind die Leistungsverluste durch den Kabelweg.
Die Anschlüsse der Kabel im Verteilerkasten und in der Wallbox müssen von einem zertifizierten Elektriker ausgeführt werden (Haftung)!
Vorteile einer Wallbox
Man nimmt den Stecker aus der Halterung am Fahrzeug einstecken und vor dem Losfahren das Kabel wieder auf die Halterung an der Wallbox hängen. Kein Kabel muss gereinigt werden und wieder im Kofferraum verstaut werden. Es ist technisch und optisch eine saubere Installation.
Die Wallbox kommuniziert mit dem Elektroauto und es wird festgestellt mit welcher Stromstärke maximal der Akku in Abhängigkeit der Ladung und Temperatur geladen werden kann.
Schnellladung mit Gleichstrom
Was aus meiner Sicht Zukunft für den privaten und mobilen Einsatz haben wird, sind Technik die den Wechselstrom in Gleichstrom (DC) wandeln und per CCS-Stecker eine Schnelllademöglichkeit zulassen. Erste Geräte sind auf dem Markt, aber noch sehr teuer.