Tesla verzichtet in Zukunft auf einen größten Teil seiner Läden bzw. Showrooms und Probefahrten werden nicht mehr angeboten. Manche Zeitgenossen bezeichneten diese Ankündigung von Elon Musk als T-Day Ende Februar 2019. Die Service-Center sollen und müssen ausgebaut werden, um den Ansturm der ausgelieferten Fahrzeuge beim Service nachzukommen.
Kostenreduktion beim Vertrieb ist zwingend notwendig, sagt der Tesla-Gründer als Begründung. Denn noch gehören Probefahrten und Autohäuser in Deutschland zwingend zur etablierten Autobranche. In den USA betreibt Tesla rund 100 Ladengeschäfte, in Deutschland 23. Zahlen in anderen Ländern sind nicht bekannt. Diese kostenintensive Struktur, Ausstattung, Miete und Personal zu entfernen, ermöglicht Tesla einen günstigeren Verkaufspreis. Auf den zweiten Blick fällt diese Entscheidung leichter als bei den alt eingesessenen Herstellern. Die Kunden, die Tesla-Autos kaufen, sind gewohnt, ihre Produkte online einzukaufen.
Die Marke Tesla ist mittlerweile so präsent ohne dass jemals Werbung geschaltet wurde, durch Fans, Kunden und das Bashing der etablierten Presse, die am Tropf der Werbung der etablierten Hersteller hängen.
Was nutzt mir eine Probefahrt rund um den Block in 20 Minuten bei den hoch komplexen Systemen der Computer auf Rädern? Mindestens 24 Stunden sollte man ein in Aussicht genommenes Auto ausprobieren, um eine Kaufentscheidung zu fällen.
Diese Ankündigung dürfte einige Manager anderer Hersteller doch nachdenklich machen: Tesla hat eine großzügige Rückgabe-Garantie vorgestellt. Innerhalb von sieben Tagen und bei maximal gefahrenen in Deutschland 1.600 Kilometer kann ein Tesla zum vollen Preis zurückgegeben werden. Damit imitiert Tesla das Widerrufsrecht und schiebt eine Woche Probefahrt in den Online-Kaufprozess ein. Die Rückgabe-Garantie hat wenige, rechtlich bedingte Ausnahmen und gilt nicht für Kunden der Übergangszeit, die eine Probefahrt gemacht haben.