Wenn man mit den verfügbaren Smartphone Apps eine Ladestation für das E-Auto gefunden hat, beginnt der Nervenkitzel, ob man über die Ladesäule auch Strom für sein E-Auto tanken kann. Denn das System ist komplex. Denn wer ist an einer Ladestation technisch beteiligt? Es wird einen kurzer Überblick gewährt.
Netzbetreiber
Netzbetreiber sind Unternehmen, die Stromnetze betreiben wie E.ON, RWE, EnBW oder Vattenfall. Sie kümmern sich um Aufbau, Betrieb und Instandhaltung des eigenen Stromnetzes. Die Netzbetreiber müssen Stromanbietern diskriminierungsfreien Netzzugang gewährleisten, damit diese beispielsweise ihren Strom an den Endkunden liefern können.
Problem: Diese Vorschrift gilt derzeit noch nicht in Deutschland für die Ladesäulen von E-Autos!
Stromanbieter
Stromanbieter wiederum sind diverse Unternehmen mit mehr oder weniger hohen Tarifen inklusive der gesetzlichen Steuern, die dem Endverbraucher beispielsweise Strom anbieten und liefern. So hat jeder Haushalt in Deutschland das Recht, seinen Stromanbieter frei zu wählen und so den individuell besten Tarif für seinen Verbrauch zu zahlen.
Elektromobilitäs-Provider (EMP)
Elektromobilitäs-Provider (EMP) wiederum sind Ladestationen – Anbieter. Sie kümmern sich um die digitale Infrastruktur an den Ladesäulen, so dass der Kunde mit seinem RFID-Chip an vielen Säulen in Deutschland Strom tanken kann. Diese Unternehmen arbeiten sowohl mit mehreren Stromanbietern, als auch mit mehreren Netzbetreibern zusammen. Aber leider nicht mit allen! Deshalb funktioniert ein RFID-Chip nicht an allen Ladesäulen. Es gibt etliche Kombinationen von Elektromobilitäts-Providern, Stromanbietern und Netzbetreibern. Das ist eine äußerst unbefriedigende Situation. Webseiten mit Landkarten der Ladesäulen und EMP können helfen.
Lösung der unbefriedigenden Situation
Dazu müsste erfolgreich ein sogenannter diskriminierungsfreier Netzzugang eingeklagt werden. Erst nach diesem Urteil oder Gesetzesänderung könnte jeder Stromanbieter seinen Strom zu seinem Tarif an jede Ladesäule in Deutschland liefern.
Derzeit sind die beteiligten Parteien froh, dass sich die Stromkonzerne bereit erklären, den Aufbau des Ladesäulennetzes zu übernehmen. In Österreich funktioniert die freie Anbieterwahl bereits. Deutschland ist halt noch ein E-Auto Entwicklungsland.
Verfügbare RFID-Chips und Direct-Pay
Das Verfahren der Freischaltung und Ausweis zur Verrechnung der geladenen Energie mittels RFID-Chip ist brauchbar. Der Kunde muss sich mit seiner Smartphone App vorab informieren, wie viele Ladesäulen einem zur Verfügung stehen.
Es gibt noch eine Alternative, um an die Energie fürs E-Auto zu kommen. Es ist das sogenannte Direct-Pay-Verfahren. Man sendet per SMS die Nummer der Ladebuchse an eine auf der Ladesäule angegebene Servicenummer. Anschließend wird die Säule freigeschaltet. Der gebuchte Betrag wird dann durch den eigenen Mobilfunkbetreiber in Rechnung gestellt. Übrigens ist jede Ladesäule nummeriert.